Spontan und ohne lange nachzudenken, folge ich dem Aufruf am Geburtstag von Marshall Rosenberg mitzuwirken und kostenfrei etwas für Neugierige und Interessierte anzubieten. Der Spirit hat mich erfasst, Teil einer weltweiten Bewegung zu sein.
So poste ich zwei Online-Veranstaltungen zum Thema „Was ist eigentlich GFK?“
Wochenlang tut sich nichts. Keine Anmeldung, keine Nachfrage. Ich prüfe irritiert, ob meine Veröffentlichungen wirklich veröffentlicht sind. Ich spüre Enttäuschung, denn ich möchte etwas von dem zurückgeben, was ich selbst durch die Gewaltfreie Kommunikation erfahren habe. Präsent und gleichzeitig authentisch sein, vielleicht für Menschen ein Samenkorn und Auslöser für den eigenen inneren Lernprozess zur Veränderung zu sein.
Dann, als ich schon denke, das wird nichts mehr, purzeln 3 Tage vor dem 06. Oktober die Anmeldungen herein. Ich freue mich und bin aufgeregt. Die nächsten zwei Tage sitze ich am Rechner und versende Anmeldebestätigungen, Links zum Online-Training, beantworte Fragen. Meine Nervosität steigt. Wer wird da kommen, werde ich dem Anliegen der GFK gerecht?
Am 06. Oktober, morgens um 10.00 Uhr wählt sich eine Teilnehmerin in das Online Training ein. Sie ist nervös, weil sie alleine mit mir im Training ist. Ich frage, wie es ihr geht und was sie braucht, um sich wohlzufühlen. Das Eis ist gebrochen. Über zwei Stunden haben wir einen intensiven Austausch, unsere Verbindung gleicht einer schwingenden Schiffsschaukel. Für mich ist es immer wieder ein Wunder, innerhalb kürzester Zeit in Kontakt und Verbindung zu mir bis dato wildfremden Menschen zu gelangen.
Abends um 18.00 Uhr haben sich weitere Teilnehmer*innen angemeldet. Offenheit und Neugierde sind groß, die Teilnehmer*innen fragen, reflektieren, fremdeln überhaupt nicht. Es sind lebendige, lernfreudige, austauschintensive und humorvolle zwei Stunden. Schon wieder bin ich beeindruckt und sehr, sehr dankbar. Dankbar für das wundervolle Geschenk der GFK. Vielen Dank Marshall.
Ein Bericht von Petra Schmitt